In der heutigen Zeit wird es immer wichtiger, sich mit diversitätsorientierten Ansätzen in der Organisationsentwicklung auseinanderzusetzen. Im Mittelpunkt meiner Arbeit steht das Themenfeld Behinderung und Inklusion. Diese Bereiche sind nicht nur notwendige Aspekte einer modernen Gesellschaft, sondern auch entscheidende Faktoren für Gesundheit und Lebensqualität von Menschen und für den Erfolg von Organisationen.
Die grundlegende Voraussetzung für eine erfolgreiche diversitätsorientierte Arbeit ist eine diskriminierungssensible Haltung. Das bedeutet, Vorurteile abzubauen, Chancengleichheit herzustellen und Vielfalt zu feiern. Bei der Einrichtung intersektionaler Teams ist es darum wichtig, unterschiedliche Perspektiven und Erfahrungen zu integrieren. Menschen bringen nicht nur ihre individuellen Fähigkeiten, sondern auch ihre Geschichten und Lebensrealitäten mit. Der Fokus liegt hierbei klar auf den Oberbegriffen „Behinderung, Geschlechteridentität und sexuelle Orientierung“ und „Behinderung und Rassismus“.
Um den Herausforderungen in der Arbeitswelt gerecht zu werden, müssen wir den Begriff Behinderung einem Perspektivwechsel unterziehen. Es brdeutet körperliche -, geistige -, psycho- und
Neurodivergenzen nicht als defizitäre Funktionsbeeinträchtigungen zu betrachten. Hinderlich werden diese erst durch die vielfältigen Umweltbarrieren. Diese Barrieren behindern Menschen ihr volles
Potenzial auszuschöpfen. Gelebte Inklusion muss zum Abbau von physischen -, kommunikativen -, haltungs-/Einstellungsbedingten und strukturellen Barrieren beitragen.
Eine inklusive Organisation ist ein Ort, an dem jeder Mensch, unabhängig von seinen Fähigkeiten oder Hintergründen, seine Stimme erheben kann. Hier spielt Empowerment eine zentrale Rolle. Es
gilt, Menschen mit Behinderungen zu ermutigen, aktiv am Geschehen teilzunehmen und ihre Talente und Ideen einzubringen. Workshops und Schulungen zur Sensibilisierung für Vielfalt sowie
Coaching-Programme können dabei helfen, das Bewusstsein für Inklusion zu schärfen und das Selbstbewusstsein der Teilnehmenden zu stärken.
Wenn wir von intersektionalen Teams sprechen, müssen wir uns bewusst machen, dass die verschiedenen Identitäten und Erfahrungen der Teammitglieder unsere Zusammenarbeit bereichern können. Die Kombination aus Behinderung, Geschlechteridentität, sexueller Orientierung und ethnischer Zugehörigkeit schafft einen Raum für Kreativität und Innovation. Wenn wir diese unterschiedlichen Blickwinkel aktiv einbeziehen, fördern wir nicht nur ein inklusives Arbeitsumfeld, sondern auch die Problemlösungsfähigkeiten innerhalb des Teams.
Ein Beispiel könnte ein Projektteam sein, das sich mit der Entwicklung eines neuen Produkts beschäftigt. Wenn Mitglieder aus unterschiedlichsten Hintergründen gemeinsam arbeiten, können sie verschiedene Bedürfnisse und Perspektiven identifizieren, die möglicherweise übersehen worden wären, wenn das Team homogenen Charakter gehabt hätte. So wird sichergestellt, dass das Endprodukt nicht nur funktional ist, sondern auch alle potenziellen Nutzer*innen anspricht.
Ein weiterer zentraler Aspekt in der diversitätsorientierten Organisationsentwicklung ist der Dialog über Rassismus und Behinderung. Oftmals werden diese beiden Themen als getrennte
Herausforderungen wahrgenommen, doch es ist wichtig, sie miteinander zu verknüpfen. Menschen mit Behinderungen können zusätzlich rassistische Diskriminierung erfahren haben. Daher ist es
unabdingbar, eine intersectionale Perspektive zu entwickeln und einzunehmen.
Durch individuelles und gemeinschaftliches Empowerment können wir dazu beitragen, die Sichtbarkeit von Menschen mit Behinderungen mit individueller Migrationsgeschichte zu erhöhen.
Sensibilisierungsworkshops, die sowohl antirassistische als auch inklusionsfördernde Inhalte kombinieren, sind ein effektives Mittel, um Vorurteile abzubauen und ein tieferes Verständnis
füreinander herauszubilden.
Diversitätsorientierrung ist mehr als nur ein Trend; es ist eine notwendige Antwort auf die Herausforderungen einer vielfältigen Gesellschaft. Das Empowerment von Menschen mit Behinderungen
sowie die Förderung intersektionaler Teams sind entscheidende Schritte, um eine inklusive Arbeitswelt zu gestalten. Indem wir uns den Themen Behinderung, Geschlechteridentität, sexueller
Orientierung und Rassismus widmen, schaffen wir eine Atmosphäre, in der jede*r gehört wird und sein volles Potenzial entfalten kann. Es liegt an uns, diese Veränderungen aktiv voranzutreiben und
das Fundament für eine inklusive Zukunft zu legen.
Letztendlich ist es nicht nur eine Frage des "Wünschens", sondern eine strategische Notwendigkeit für Organisationen, die in einer zunehmend diversifizierten Welt erfolgreich agieren möchten. Je
mehr wir uns auf die Stärken und Vielfalt unserer Teammitglieder konzentrieren, desto erfolgreicher und innovativer werden wir als Gemeinschaft sein.
Seminarangebot
„Was ich schon immer über eine zeitgemäße, menschenrechtsbasierte Behindertenpolitik wissen wollte“
divers & inclusiv
Ulrike Haase
Tel. +49 (0)176 3277 0224
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